Seit der Vereinsgründung im Jahr 1962 lag den Vorständen und den Vereinsmitgliedern sehr viel daran, sich sowohl bei vereinsinternen als auch externen Wettkämpfen und Preisschießen zu messen. Nach Fertigstellung des ersten Schießstandes gegenüber dem Vereinslokal Walter konnte das Kräftemessen beginnen. Im Gegensatz zu heute umfasste damals eine Schießeinheit (Serie) fünf Scheiben, die mit jeweils drei Schuss beschossen wurden. Die maximal mögliche Ringzahl war damals 165 Ringe. Schießzeiten waren Sonntag von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr. Die Preise waren wie folgt festgelegt:
10 Probeschuss 0,20 DM (1 Scheibe)
15 Serienschuss 0,50 DM (5 Scheiben)
Die Kugeln waren im Preis nicht enthalten. Verlor oder verbrauchte der Schütze seine Munition so musste er diese bei der Aufsicht nachkaufen.
Darauf basierend konnten nun die Sieger im Serienschießen jährlich ermittelt werden. Im Gründungsjahr wurden die besten fünf Serien gewertet und der erste Seriensieger wurde bekannt gegeben:
1. Buchner Hermann 633 Ringe ( Ø 8,44 Ringe/ Schuss)
2. Gubitz Georg 624 Ringe ( Ø 8,32 Ringe/ Schuss)
3. Stief Willi 615 Ringe ( Ø 8,20 Ringe/ Schuss)
Mit der damaligen „Ausrüstung“ sind dies doch stattliche Ergebnisse, die von den aktiven Schützen erzielt wurden.
Mit einer erfreulichen Bilanz von 146 geschossenen Serien (48 Mitglieder) wurde das erste Serienjahr abgeschlossen. Weiterhin wurde im Gründungsjahr ein Weihnachtsschießen abgehalten und eine Gründungsscheibe, welche vom damaligen Jagdpächter W. Falk gestiftet und von Hermann Buchner gewonnen wurde, beschossen.
Weiterhin wurde im Herbst 1962 am ersten Schießturnier teilgenommen, bei dem aber kein Preis den Weg nach Oberkrumbach fand.
Am 16. März 1963 wurde nun der erste Freundschaftswettkampf gegen Pegnitz durchgeführt. Leider hatten die Oberkrumbacher gegen die Schützen aus Pegnitz mit 1124 : 1181 Ringen das Nachsehen. Zu diesem Wettkampf sind keine Niederschriften vorhanden.
Aus sehr gut erhaltenen Dokumenten lässt sich ein weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte entnehmen. Der erste Fernwettkampf unseres Vereins fand am
8. Dezember 1963 gegen den VfB Schuby e.V. aus dem Kreis Schleswig (bei Flensburg) statt. Leider mussten die Oberkrumbacher Schützen den Schützen aus Schuby erneut den Vorrang lassen. Nachfolgende Originaldokumente veranschaulichen den Wettkampfverlauf:
Dennoch ließen sich die Schützen nicht entmutigen und nahmen 1963 an drei weiteren Preisschießen teil:
- Kirchweihschießen in Hersbruck (ohne Preise)
- Preisschießen in Hohenstadt (15 Teilnehmer, 14 Preise)
- Gauschießen in Pegnitz am 26.05.1963
Beim Gauschießen in Pegnitz glänzten die Oberkrumbacher, indem sie sich die ersten beiden Preise sicherten. Platz 1 mit einem 3-Teiler ging an Hans Bock und Platz 2 (Teiler unbekannt) ging an Günther Hader.
Erwähnenswert ist auch ein kleiner Zwischenfall beim Kirchweihschießen in Hersbruck, bei dem Hans Bock „versehentlich“ eine Kugel in den „Allerwertesten“ seines Hersbrucker Nachbarschützen abfeuerte. Eine ernsthafte Verletzung (außer einem blauen Fleck) war zum Glück nicht der Fall. Dennoch trug dieser Vorfall zu Heiterkeit bei und wurde Jahre danach bei geselligen Runden gerne wieder erzählt.
Ab 1963 begann der Schützenverein eigene Preisschießen auszurichten. Das erste Preisschießen fand vom 25. August – 01. September 1963 statt. Insgesamt nahmen 30 Schützen aus Oberkrumbach, Henfenfeld, Hohenstadt und Happurg teil und wetteiferten um die Gewinne bei den Kategorien Glück, Meister und Fest. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 178,- DM, bei einem Startgeld von 5,-DM, ausgegeben.
Da die Preisschießen gut besucht waren, wurden diese in den darauffolgenden Jahren fortgeführt. Den größten Anklang fand das vom 27. August – 11. September 1966 stattgefundene Preisschießen in Oberkrumbach, an dem sich 160 Schützen aus 14 Vereinen aus dem ganzen Gau Pegnitzgrund und darüber hinaus beteiligten. Die drei Schießstände im „alten“ Schützenhaus reichten bei weitem nicht aus. Deshalb wurden kurzer Hand zwei weitere Schießbahnen auf dem Flur im Obergeschoss des Vereinslokales Walter errichtet.
Die rege Beteiligung bedeutete für die Verantwortlichen einen immensen Arbeitsaufwand, da die Auswertung noch per Hand durchgeführt und handschriftlich eingetragen wurde. So musste jedes Blattl mit dem Zirkelmessgerät ausgewertet werden und die Ringe durch Sichtung zusammengezählt werden.
Da sich das Vereinsleben und die Teilnahme an Preisschießen positiv entwickelte und guten Anklang fand, wurden fortan jährlich neben Übungs-, Oster- und Kirchweihschießen auch ein Vereinsmeister und ein Schützenkönig in Oberkrumbach ermittelt. Die erste Königswürde konnte sich Ludwig Montaperti sichern. Er trug die Oberkrumbacher Schützenkette zum ersten Mal und nahm den ersten Schluck aus dem Königskelch. Seitdem verewigt sich jeder Schützenkönig mit einem Taler und Namensschild an der Königskette.
Die Schützenkönige
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Der Kampf um die Königswürde ist der Höhepunkt im Vereinsleben und für viele Schützen ist es eine Selbstverständlichkeit daran teilzunehmen. 1978, fünf Jahre nach Gründung der Damengruppe, gelang es Waltraud Paulus als erste Dame die Königswürde zu erreichen. Bis heute gelang es insgesamt noch neun weiteren Frauen, die Königsscheibe in Empfang zu nehmen.
Über die Vereinsebene hinaus kann der Schützenverein Eichenlaub Oberkrumbach drei Gaukönige verbuchen:
1986 | Irmgard Keilholz | Gaukönigin |
2004 | Johannes Bock | Gaujugendkönig |
2008 | Sven Hofmann | Gaujugendkönig |
Schützenscheiben
Die Vereinsmeister
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Vor 1983 wurde der Vereinsmeister über den Verlauf des gesamten Schützenjahres ermittelt. Dieser musste mindestens 20 Serien (à 15 Schuss) schießen, welche in die sog. Schießkladde eingetragen wurden. Der Schütze mit dem daraus resultierenden Einzelseriendurchschnitt wurde Vereinsmeister. Ab 1983 wurde der Vereinsmeister über das Ergebnis, welches er beim Königsschießen erzielte, ermittelt.
Im Laufe der Zeit gab es viele Veränderungen hinsichtlich des Schießsportes und der Durchführung der Wettkämpfe. Schießstände, Ausrüstung und Auswertung verbesserten sich mit zunehmendem technischem Fortschritt zu Gunsten der Schützen. Pressluftgewehre mit neuesten Optiken, Schießjacke, Schießhose, Schießschuhe und vollautomatische Scheibenzuganlagen verbesserten die Leistung der Schützen. Das Auswerten der Schießergebnisse erfolgt über automatische Anlagen, die die Ergebnisse optisch erfassen und an den Computer weitergeben. Über eine Leinwand im Aufenthaltsraum kann die Auswertung der Wettkämpfe anschließend auch von anwesenden Gästen verfolgt werden.
Mittlerweile haben viele Vereine die herkömmliche „Papierscheibe“, die beschossen wird, durch vollautomatische, computergesteuerte Schießanlagen ersetzt. Jeder Schuss wird sofort erfasst und an den Computer weitergegeben. Über Bildschirme im Aufenthaltsraum können die Wettkämpfe live von den anderen Schützen und Gästen verfolgt werden.
Unsere Schießstände
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